Das Funkgerät knackt: "San für Akkon!" - "San hört!" - "Ausrücken!": Zwei Schüler greifen sich ihre Ausrüstung und verlassen leise und schnell den Unterricht - so beginnt jeder Einsatz der Schulsanitäter der BBS 2.

Doch neulich ereignete sich ein ganz besonderer "Notfall"!

Nachdem wir, durch einen Funkspruch alarmiert, am Unfallort eintrafen, begegnete uns eine ungewöhnliche Situation. Gleich drei Verletzte im Treppenhaus, die alle individuell und rasch betreut werden mussten. Nachdem alle Verunglückten routiniert von uns versorgt wurden, ertönte plötzlich ein lauter Schrei: "Stopp! Ende der Übung!" Alles war also "nur" ein Fallbeispiel, allerdings mit prominentem Besuch.

Drei Gutachter des Gemeinde-Unfallversicherungsverbandes Hannover, die teilweise die Verletzten spielten, verfolgten und bewerteten das Geschehen ganz genau. Im Anschluss erfolgte noch ein zusätzliches Interview mit den Schulsanitätern und ihrem Leiter Michael Scholz. Dabei wurden nicht nur diverse Qualitätskriterien geprüft und Fragen gestellt, sondern es gab auch ein Feedback. Alle drei Prüfer waren begeistert und reagierten positiv und anerkennend auf unsere erbrachte qualifizierte sanitätsdienstliche Leistung. 

Aufgrund dieser sehr guten Bewertung wurden so direkt Fördergelder bewilligt! Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns, in unserer tagtäglichen Arbeit bestätigt zu werden.

Wir stehen nämlich immer für alle Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Mitarbeiter oder Gäste der BBS 2 bereit. Egal, ob es sich um Schnittwunden, Übelkeit oder auch mehr psychisch als physisch begründete Symptome handelt! Es macht keinen Unterschied, ob wir ein kleines Pflaster oder einen großen Verband anlegen müssen. Wir helfen jedem und immer gern.

Meist in Teams von 2 bis 3 "Sanis" arbeiten wir bei jedem Einsatz zusammen und unterstützen uns auch außerhalb der Einsätze. Bei regelmäßigen theoretischen Unterrichtseinheiten durch Referenten der Johanniter Unfall Hilfe und praktischen Fallbeispielen ist es uns möglich, in einem entspannten Umfeld alles zu lernen, was im Ernstfall wichtig ist.

Unabhängig davon mit welchem Wissensstand man zum Sanitätsdienst kommt, wird jeder, der Lust und Interesse mitbringt, "dort abgeholt, wo er steht" und professionell geschult. Neben einem Wissens- und Erfahrungsschatz, den man nicht nur in Extremsituationen, sondern in allen Lebenslagen gebrauchen kann, bringt die Arbeit im Schulsanitätsdienst sehr viel Spaß mit sich. Gerade bei den Fallbeispielen, wo neben den Erste-Hilfe-Kenntnissen auch eine Portion schauspielerisches Talent gefragt ist, wird viel gelacht und man lernt geradezu spielerisch die Abläufe der Einsatzsituationen in praxisnahen Szenarien hier in unserer BBS 2.

Wir Schüler haben vorab gemeinsam schon Schulsanitätsdienste an fünf allgemeinbindenden Schulen erlebt und der der BBS 2 ist mit Abstand der effizienteste und professionellste. Mit einer solchen Gruppe zu arbeiten, bringt uns viel Freude, und mittlerweile wissen auch alle Schüler und Lehrkräfte, die uns schon in Aktion gesehen haben, dass wir ihr Vertrauen wert sind!

Nathalie Baudewig und Bela Branntwein, BG 12A, April 2020